So, wie schon angekündigt, hab ich jetzt mal eine kleine Lederreinigungs- und Pflegeanleitung gemacht.
Kennt sicher jeder... abgegriffenes, speckiges, klebriges, glänzendes, ekliges Leder. Ob jetzt am Lenkrad, Handbremshebel, Schaltknauf, Türverkleidungen oder halt auch den Sitzen, ist egal... Leder ist eben totes Gewebe und dass bedarf Pflege und gelegentlicher Reinigung, ansonsten siehts schnell "verdorben" aus. Nach reichlicher Infosammlung meinerseits, möchte ich euch meine Erfahrungen und Vorgehensweise natürlich nicht vorenthalten.
Die hier gezeigte Anleitung wurde an meinem 7 Jahre alten Lenkrad, das ursprünglich eingebaut war in meinem Wagen, gemacht... es sieht speckig aus, glänzt, ist total dreckig und es macht einfach keine Freude mehr es anzugreifen.
Beachtet nur mal den Schmodder da links oben und das gesamte glänzende grausige Leder rundherum

... da sind wir uns denk ich einig, dass das Teil schon weitaus bessere Tage erlebt hat:
Dass das ganze nicht mit Wasser und nem Tuch abgetan ist, dürfte wohl jedem klar sein. Da muss schon schärferes Zeug ran.
Hier mal ne Übersicht der Artikel die ich verwendet habe:
1xColourlock Lederreiniger Stark
1xLexol Lederpflege
1xColourlock Lederreinigungsbürste
1xHaushaltsschwamm
1xFrottetuch
1xMikrofasertuch
...gibts übrigens alles bei Petzoldt's.
Beginnen wir mit der Reinigung des Lederlenkrads... Ihr müsst natürlich das Lenkrad nicht ausbauen, das geht auch eingebaut, is ja klar. Ich hab nur das alte Lenkrad von mir noch zu Hause rumliegen gehabt und das hergenommen weil mein .:R ja sowieso noch nagelneu is

Jedenfalls nehmt ihr jetzt mal den Haushaltsschwamm und macht ihn etwas nass...
Dann gebt ihr gut 10 Tropfen von dem Colourlock Lederreiniger auf das Schwämmchen und pumpt so lang drauf rum bis es schäumt:
Dann das ganze Leder schön damit einreiben... könnt ruhig etwas fester niederdrücken, das geht schon in Ordnung.
Nehmt anschließend die Lederreinigungsbürste und schrubbt mit leichtem Druck das gesamte Leder schön ab... auch an den Nähten und Rändern... überall eben.
Anschließend nehmt ihr das Frottetuch und wischt das ganze Zeug schön trocken wieder.
Ein zweiter Durchgang (ggf. auch ein dritter) kann hier auch net schaden... kommt halt auf den Grad der Verschmutzung an... ich musste bei diesem Lenkrad z.b. 4 mal drüber bis das sauber war

... Wenn ihr das gemacht habt, dürfte euer Arbeitsmaterial ungefähr so aussehn:
Die Reinigung des Leders ist nun abgeschlossen... jetzt dürfte bei jedem mal der wow-Effekt eintreten

...
Sauber ja... gepflegt aber noch nicht... Da in dem Colourlockreiniger Glyzerin usw. drin ist, was die Poren vom Leder öffnet, muss anschließend UNBEDINGT mit Lederpflegemittel nachgearbeitet werden. Ich hab, wie oben schon gezeigt, das Lexol Lederpflegemittel dazu benutzt weil es eigentlich überall als das Beste seiner Art gepriesen wird.
Ihr gebt also ein paar Tropfen des Pflegemittels auf ein weiches Tuch (oder Schwämmchen)...
Dann reibt ihr das Zeug schön in das Leder rein... ruhig wieder mit Druck... das ganze Lenkrad soll eben dann schön in dem Zeug eingeweicht sein... aber auch net zu viel nehmen... es zieht ohnehin sehr schnell ein, besonders bei altem Leder.
Wartet nun einige Minuten und gebt dann noch eine Schicht drauf... dann wieder ein paar Minuten warten (10 mind.)... nehmt dann das Mikrofasertuch und wischt die Reste ordendlich runter... auch bei den Nähten. Arbeitet hier sorgfältig damit ich auch die letzten Reste erwischt.
Ihr werdet dann feststellen, wenn alles trocken gerubblt ist, dass das Leder mitunter auch etwas dunkler geworden ist und um einiges besser in der Hand liegt als vorher.
Hier das Ergebnis nach der Lederpflege:
Ich hoffe, das hat euch etwas weitergeholfen... der Effekt ist mitunter echt brutal. Das uralte Ding hätt ich nichtmal mehr herschenken können und jetzt siehts aus wie neu
Die Anwendung wie hier bei dem Lenkrad gezeigt, funktioniert natürlich gleich bei Schaltknäufen, Verkleidungen, Sitzen, Handbremshebeln usw...
Es gibt von Colourlock auch noch einen sanfteren Reiniger, der bei nicht so stark verschmutzten Lederoberflächen sicher schonender wäre als der starke... aber das ist dann jedem selbst überlassen dies abzuschätzen welchen man verwendet. Es ist auch nicht immer zwingend die Reinigungsbürste nötig... die ist eben vorwiegend für starke Verschmutzungen, grosse Flächen und dergleichen gedacht.
Für etwaiige selbst, oder dem Wagen, zugeführte Schäden hafte ich natürlich nicht, aber bei sachgerechter Anwendung, wie hier gezeigt, erziehlt ihr garantiert brauchbare und auch durchaus verblüffend gute Ergebnisse und habt länger Freude am Leder und eurem Wagen.
Werner